Gedicht_des_Monats Kassenhaß

Das Gedicht des Monats

Kassenhaß

 

Ein Mann, der eine ganze Masse

gezahlt hat in die Krankenkasse,

schickt jetzt die nötigen Papiere,

damit auch sie nun tu das ihre.

 

Jedoch er kriegt nach längerer Zeit

statt baren Gelds nur den Bescheid, 

nach Paragraphenziffer X

bekomme vorerst er noch nix,

weil, siehe Ziffer Y,

man dies und das gestrichen schon,

so, daß er nichts, laut Ziffer Z

beanspruchen weiter hätt.

 

Hingegen heißt, nach Ziffer A,

daß er vermutlich übersah,

daß alle Kassen selbst in Nöten,

den Beitrag leider stark erhöhten

und daß man sich, mit gleichem Schreiben,

gezwungen seh, ihn einzutreiben.

Besagter Mann denkt, krankenkässlich,

in Zukunft ausgesprochen häßlich.

 

Eugen Roth